Als EMUG e.V. behandeln wir das Thema energetische Sanierung seit 2020 auf Hochtouren. Es wurden bereits in mehreren Workshops und Moscheebesuchen die Energiewende thematisiert und Möglichkeiten besprochen. Es gibt bereits einige Projekte in denen wir im Rahmen der Möglichkeiten energetische Sanierung zum Vorteil der Moscheegemeinde durchführen.
Kurzfristige und schnelle Möglichkeiten den Verbrauch zu drosseln sind z.B. die Umstellung auf LED- Beleuchtungen und Bewegungsmelder, so wie Druckminderer in den Sanitäranlagen. Zudem raten wir den Gemeinden von Papierhandtüchern auf waschbare Handtücher umzusteigen. Zu dem sollte darauf geachtet werden das die Türen von beheizten Räumen nicht offen stehen sollten und die Heizkörper nicht zugestellt werden.
Langfristige und nachhaltigere Möglichkeiten sind mit einer Investition verbunden, welche langfristig ein Ersparnis für die Moscheen mit sich bringen. Diese werden je nach Nachhaltigkeit in den europäischen Ländern in verschiedenster Weise finanziell von staatlicher Seite bezuschusst.
Eines der wichtigsten energetischen Sanierung ist es das Dach zu erneuern. Hier bekommt das Dach eine Dämmung und es wird neu eingedeckt. Außerdem werden bei dieser Maßnahme Asbestsanierungen, die Verlängerung des Dachüberstandes oder die Verbesserung des Brandschutzes mit durchgeführt. Es besteht auch die Möglichkeit die Erneuerung des Dachstuhls, der Regenrinnen und des Schornsteins durchzuführen, sowie der Ausbau des Dachbodens zu Wohnraum umzubauen und dies als Sanierung anzuzeigen.
Wenn man von einer energetischen Sanierung spricht, dann ist die Fassadendämmung eine der weiteren wichtigen Maßnahmen. Die Fassade ist ein großer Bestandteil der Gebäudehülle. Über sie kann viel Wärme verloren gehen. Eine Fassadendämmung ist immer eine Außendämmung bei der die Außenwände eines Gebäudes thermisch isoliert werden. Denn die Außenwände sind Flächen bei dem der größte Teil der Heizenergie verloren geht. Es gibt verschieden Formen der Fassadendämmung, wobei wir ein komplettes Wärmeverbundsystem empfehlen.
Mit einer Fassadendämmung sollte auch die Erneuerung von Fenstern als weitere langfristige Maßnahme durchgeführt werden. Im Gegensatz zu alten Fenstern sind moderne Fenster luftdicht verglast und können so sehr effektiv einen Temperaturausgleich zwischen Draußen und im Inneren aushalten. Dadurch sparen bereits Fenster, die nicht unbedingt eine Wärmeschutzverglasung besitzen, eine Menge Heizkosten ein. Wichtiger als die Verglasung allerdings ist der korrekte Einbau eines gut wärmeisolierenden Fensterrahmens. Dieser ist die Wärmebrücke, durch die Wärme aus dem Gebäudeinneren entweichen könnte und zu Verlust führen würde.
Bei vielen alten Gebäuden gab es nur die Wahl zwischen Öl oder Gas zum beheizen des Gebäudes. Heute gibt es verschiedene und auch günstigere Möglichkeiten, welche in verschiedenen Konstellationen staatlich gefördert werden können. Welche Heizung die Beste ist kann man so nicht sagen, es kommt immer auf die Situation und die Möglichkeiten im Gebäude an. Am besten ist grundsätzlich eine Wärmepumpe, welche für gut gedämmte Neubauten und Altbauten die beste Wahl darstellt. Der Einbau einer Wärmepumpe ist allerdings mit hohen Kosten verbunden. Eine bisher günstige Alternative waren die Holzheizungen welche mit Pellets, Hackschnitzel oder Holzscheite betrieben werden. Diese eignet sich besonders bei Gebäuden mit hohem Wärmebedarf und viel Platz. Hybridheizungen mit Solarthermieanlage sind ebenfalls eine energetische Lösung, für die es auch Förderung beantragt werden können. Öl- und Gasheizungen werden nicht mehr gefördert. Das Umsteigen auf Fernwärme kann meistens ebenfalls eine sich lohnende Umstellung sein.
Das idealste für eine Moscheen ist es an den Gebäuden Strom, wie auch ihr Warmwasser selber zu erzeugen und damit die Umwelt und die Vereinskasse nicht zu belasten. Hier gibt es folgende Möglichkeiten, welche ebenfalls staatlich mitfinanziert werden können, jedoch wie bei allen anderen Maßnahmen auch eine Investition benötigen. So kann man z.B. Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung mit sogenannten Solarthermie-Anlagen verbinden und somit Wärmeenergie erzeugen und diese zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung nutzen. Beide Anlagen können auf dem Dach montiert werden, wobei es auf die Ausrichtung des Daches ankommt. Photovoltaik ist die beliebteste und vielleicht einfachste Art der Sonnenenergienutzung. Die Energie vom Licht der Sonne wird durch die Bestrahlung in Photovoltaikzellen in elektrischen Strom umgewandelt. Dieser kann selbst genutzt werden, indem man eine Wärmepumpe bedient, eine Aufladestation für Elektrofahrzeuge anbringt oder in einem Wasserstoffspeicher einspeichert. Letzteres ist mit weiteren Kosten verbunden. Die erzeugte Energie kann aber auch in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Das Betreiben einer Photovoltaik-Anlage gilt als Unternehmung und man wird für jede eingespeiste Kilowattstunde bezahlt. Sollte der Strom selbst genutzt werden, muss man entweder den Stromverbrauch an die Sonnenstunden anpassen oder zusätzlich einen Stromspeicher oder Wasserstoffspeicher einbauen. Diese Technologien haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und sind inzwischen günstiger als noch vor einigen Jahren. Eine Alternative zur Photovoltaik ist die Solarthermie. Bei dieser Maßnahme wird die Lichtenergie der Sonne in Wärmeenergie umgewandelt. Das geschieht mit Hilfe von Röhren, durch die Wasser in einen Heizwasserkreislauf gepumpt wird. Dieses Wasser kann als Warmwasser für die eigene Nutzung zur Verfügung gestellt werden oder aber als Unterstützung der Heizung genutzt werden. Die Installation einer Solarthermie ist günstiger als die Installation einer Photovoltaik-Anlage, dafür ist das Ersparnis auch nicht so hoch. Hier kann die Wärme, anders als der generierte Strom, nicht verkauft werden.
Wie bereits angesprochen kommt es immer auf die Beschaffenheit des Gebäudes an, welche energetische Sanierung die besten Ersparnisse bringt. Wichtig ist hier auch das bestehende ist Stromnetz im bestehenden Gebäude. Als EMUG e.V. haben wir Energieberater und Anbieter von regenerativen Energieträgern mit denen wir zusammen Arbeiten und die Vermittlung zu den einzelnen Moscheevereinen anbieten. Eigens dafür haben wir einen Energiebeauftragten für Moschee bestimmt, der als Ansprechpartner dienen soll. Herr Kerim Işık ist über die Email [email protected] zu erreichen und soll den Moscheevereinen bei der Vermittlung und Organisation von energetischen Sanierungskonzepten zur Seite stehen.
Wir hoffen auf ein reges Interesse der Moscheevereine und sind uns sicher das diese Art Investitionen für das Wohl aller und vor allem der Umwelt das Beste ist.
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